von Frank Dreves / Rieseby / Seit etwa 15 Jahren überlasse ich im Riesebyer Ortsteil Sönderby einen dreiviertel Hektar Land überwiegend der Natur. Das Stück ist zur Hälfte umgeben von der Koseler Au, wo Eisvögel und viele weitere Vogelarten leben. Etwa ein Drittel besteht aus einem Abhang als Forst. Über die Jahre sind wir bemüht, morsche und kranke Bäume zu entfernen und möglichst viel Totholz liegen zu lassen. Wir installieren ständig neue Nisthilfen, die von unterschiedlichsten Vogelarten angenommen werden. Niederwild, Rehwild und Damwild finden Unterschlupf. Und sogar zwei der aktuell presseintensiv betrachteten Muntjaks haben sich immer wieder blicken lassen. Beim letzten Sturm sind wieder einmal dicke Äste von den alten Pappeln gestürzt. In der Vergangenheit entstand dadurch bereits großer Schaden am Nachbarhaus. Unsere Nachbarin, die oberhalb des Forstes wohnt, lebt bei jedem Sturm in Angst. Und so entschlossen wir schweren Herzens, uns von den Pappeln zu trennen. Ich wollte nicht weiter das Risiko tragen, dass die Bäume am Haus unserer Nachbarn weiteren Schaden nehmen oder sogar Menschen zu Schaden kommen. Dass es auch für Pappeln im Kreis RD-ECK ab einem bestimmten Stammdurchmesser eine Fällgenehmigung bedarf, war mir nicht bekannt. Ein junger Mann, der mich kürzlich danach fragte, ob ich jemanden wüsste, der Forst besitzt und bei dem er Holz machen könne, übernahm die Fällarbeiten und wir sagten ihm zu, dass er das Pappelholz behalten dürfe. Dünnere Äste und morsche Baumteile sollten der Natur überlassen werden. Am 19. Februar begann der Mann mit den Arbeiten. Bei der letzten der drei Pappeln gab es Komplikationen. Die Pappel drohte in Richtung des Hauses unserer Nachbarn zu stürzen. Als der Mann die Lage erkannte, informierte er die Riesebyer Feuerwehr. Die Feuerwehr bat das THW um Amtshilfe. Mit drei Seilwinden konnte der Baum einigermaßen kontrolliert zu Fall gebracht werden. Gott sei Dank, gab es keinen Personenschaden und allen Einsatzkräften sei an dieser Stelle ganz herzlich für ihre ehrenamtliche Arbeit gedankt. Aktuell ist noch unklar, ob der junge Mann die Pappeln ohne Behördengenehmigung fällen durfte. Hierzu stehe ich mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) in Verbindung und gemeinsam schauen wir uns die Angelegenheit in der kommenden Woche an. Sollte es für Pappeln eine derartige Genehmigung bedürfen, werde ich auf meine Kosten Ersatzbäume pflanzen lassen, die unser Naturprojekt in Sönderby bereichern werden. Ebenso werde ich mit der UNB unsere Ideen eines Eisvogelnahrungsteiches und weiterer Teiche für Amphibien besprechen. Der Verursacher des Einsatzes hat sich der Verantwortung gestellt und in Kürze findet ein Termin mit dem Amt Schlei-Ostsee bezüglich der Kostenübernahme für den Feuerwehreinsatz statt.

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