von Frank Dreves

Ein Kind zu adoptieren, ist nicht ganz so einfach – erst recht nicht für ein gleichgeschlechtliches Paar. Marie und Anna sind seit vielen Jahren ein Paar und haben den großen Wunsch, ein Kind zu adoptieren. Dass sie nicht verheiratet sind, sollte ihrem Wunsch nicht weiter im Wege stehen. CORONA hin oder her, am heutigen Tag um 9 Uhr fand ihre Trauung im Standesamt in Busdorf statt. Marie trumpfte mit ihrem wunderschönen, weißen Brautkleid. Gefeiert werden darf nicht und so entschlossen Freunde und Familie sich für eine Überraschung. Hierfür waren einige extra aus den Kreisen Ostholstein und Segeberg angereist. Im kleinen beschaulichen Sönderby suchten sie sich eine alte Bushaltestelle mit Wartehäuschen aus, um dort ein paar Luftballons und weiteren Hochzeitsschmuck aufzubauen. Beidseitig der Straße stellten sich alle im Spalier und mit dem gebotenen Abstand zueinander auf und warteten auf das Hochzeitsauto. Einstudiert war eine Choreografie zu einem Lied von Kerstin Ott. Als das Auto mit dem frisch vermählten Ehepaar vorfuhr, glitzerten die angezündeten Wunderkerzen und knallten die Vorrichtungen für die Blitzerparade. Der vorgeschriebene Abstand sollte gewahrt bleiben, was selbstverständlich zu solch einem emotionalen Anlass für viele nicht einfach war. Die beiden Eheleute waren sichtlich überrascht und erfreut. Sie fuhren zu Tränen gerührt nach Hause. Und so erfüllte die alte Bushaltestelle in Söndeby doch noch einmal einen richtig guten Zweck. Die Aktion passt in die Schublade „Das Beste draus machen“ und dem Paar sei allezeit Glück und Zufriedenheit gewünscht.

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