– wie man in den Ausgaben des shz heute lesen darf, schreitet der Jahrzehnte anhaltende Streit zwischen Land und Bauernverband weiter voran. Und Schuld daran ist die Nonnengans! Während sich Besucher Nordschwansens darüber freuen, wenn die großen Trupps von Weißwangengänsen (Nonnengänsen) zwischen dem Landschaftsschutzgebiet Weidefelder Strand und dem Naturschutzgebiet Schwansener See hin und her wechseln, weil Seeadler sich auf der Jagd befinden, fordert man an der Westküste den Abschuss der Gänse, weil sie die Nahrung auf den Feldern, die für das Nutzvieh gedacht ist, wegfressen. Gleiches Problem haben die Bauern in Nordschwansen selbstverständlich auch. Doch an sich sind Bauern und Naturschützer sich einig: Betroffene Bauern müssen entschädigt werden! Nichtsdestotrotz weist die große Überschrift in den Ausgaben des shz „Wir fordern natürlich den Abschuss“ darauf hin, dass selbst bei den Bauern keine Einigkeit darüber herrscht, was denn nun die richtige Lösung gegen den Feind „Nonnengans“ ist. Wir Menschen sind schon seltsame Geschöpfe. Anstatt es der Natur zu überlassen, welche Art sich in welchem Land niederlassen darf und wie viele Individuen einer Art sich wo zusammengesellen dürfen, streiten wir darüber, ob wir die Gänse abknallen oder lieber den Inselbauern mit vergleichsweise wenig Geld entschädigen. Verrückt, denn der eigentliche Streitinhalt ist doch, wer die Entschädigungen zahlt, die EU oder das Land! Dass einige Bauern die Wahl der Nonnengans zum „Seevogel des Jahres 2021“ als Provokation verstehen, dürfte angesichts dieses lange anhaltenden Streits ebenso einleuchtend sein.
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