– von Frank Dreves / Rieseby / Ihr Vortrag dauerte etwa eine Stunde. Im Auftrag der Gemeinde Rieseby hatte die Biologin Natascha Gädecke Großvögel und Fledermäuse im Zuge der Windkraftplanung für Saxtorf kartiert und stellte ihre Arbeit nun im Umweltausschuss am Donnerstag in der Sporthalle vor. Das Ergebnis in Bezug auf Vogelarten wie Seeadler, Rotmilan und Rohrweihe kam nicht überraschend: Zum Teil würde die Errichtung von Großwindanlagen einen Verstoß gegen das Tötungsverbot darstellen. Die Gefährdung dieser Arten wird als hoch eingestuft. Das weiß die Gemeinde Rieseby nun. Insbesondere für das Seeadlerrevierpaar im Kollholz wäre das Tötungsrisiko signifikant, da der Horst in einem Abstand von etwa 700m zum Eignungsgebiet und damit deutlich im 3km-Schutzbereich liegt. Die zahlreichen Überflüge der Vögel im Beobachtungszeitraum über die Windvorrangfläche sind ein deutlicher Beleg dafür, dass Windkraft an diesem Standort mit dem Artenschutz kollidieren würde. Selbst überrascht zeigte Natascha Gädecke sich von dem hohen Fledermausvorkommen. Ihre Aufzeichnungen zeigen auch hier, dass Windkraft in Saxtorf keinen Platz haben darf.
Die Frage der Wählergemeinschaft Rieseby (WGR), ob es aus ihrer Sicht sinnvoll wäre, für die nächsten 5 Jahre das Kollholz gesperrt zu lassen und einen Eingriff in den Umgebungsbereich – durch etwa einen Windpark – für 5 Jahre grundsätzlich auszusetzen, beantwortete sie mit JA.
Nach vielen Jahren dürfte nun auch der politische Streit um den Riesebyer Windpark beendet sein, denn niemand im Gemeinderat wird nach der Präsentation der Ergebnisse aus dem faunistischen Gutachten noch Zweifel daran haben, dass Windkraft eben nicht an jedem Standort geeignet ist. Ob einige Kommunalpolitiker das Fachgutachten nichtsdestotrotz ignorieren, bleibt abzuwarten.