– von Dipl.-Ing. Rupert Rompel / Die sogenannte Energiewende entwickelt sich immer mehr zu einem Possenspiel deutscher Politiker. Vor 3 Wochen berichtete ich an dieser Stelle über den Rückgang deutscher Stromexporte und die zunehmende Gefährdung der Systemsicherheit im europäischen Verbundnetz. Kaum eine Woche später, am 8. Januar 2021 kam es fast zu einem Blackout des europäischen Verbundnetzes. Das südosteuropäische Netz musste wegen eines Frequenzabfalls vom übrigen westeuropäischen Netz getrennt werden. Nach den Gründen forscht die Entso-e (Europäische Behörde der Netzbetreiber) noch heute. Nach etwa einer Stunde konnten die Netze zwar wieder gekuppelt werden, aber die Länge des Störfalls ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch dem Mangel an ausreichender Reserveleistung geschuldet. Ausgerechnet am vergangenen Wochenende erschien dann auf der Homepage des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) eine Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG), die zur Beherrschung solcher Notsituationen den Lastabwurf der Ladung von Elektrofahrzeugen und Wärmepumpen in Deutschland vorsah. Ausgerechnet die mit Milliarden Euro geförderte Umrüstung auf Elektromobilität und die Wärmeversorgung der Haushalte sollte in solchen Notfällen abgeschaltet werden, um das Netz zu stabilisieren. Hauptsächlich aber, um das Versagen der Regierung hinsichtlich der Gewährleistung der Netzsicherheit zu vertuschen. Der sofortige Protest betroffener Kreise veranlasste den zuständigen Minister Altmeier zu der Aussage, der Entwurf „sei ohne sein Zutun“ auf die Homepage gelangt und wurde umgehend entfernt. Es ist mittlerweile abenteuerlich, mit welchen Mitteln ein ehemals funktionierendes System systematisch und klammheimlich ausgehöhlt wird, nur um einem ideologisch begründeten Heilsversprechen einer CO2-freien Zukunft zum Durchbruch zu verhelfen.

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